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- Meine Reise in die Erotik

Sind BDSM-Bewerbungsschreiben blanker Unsinn?

Sind BDSM-Bewerbungsschreiben blanker Unsinn?

Ich finde die Grundidee von der Bewerbung gar nicht so schlecht. Allerdings die Art und Weise, wie sie in den verschiedenen BDSM-Foren oft gefordert wird, sehe ich auch nicht als richtig an – zumindest für mich. Aufforderungen dieser Art von mir völlig unbekannten Menschen lehne ich höflichst ab und wenn es in Profilen bereits ausdrücklich gefordert ist, kommt bei mir auch kein Interesse an der Person auf.

 

Grundsätzlich ist es doch so, dass ich auch bei einer Bewerbung für einen Job, mich erst mal über den Arbeitgeber informiere. Und so sehe ich es auch bei der Suche nach einem potentiellen Herrn. Zunächst sollte ich doch einiges über mein Gegenüber wissen. Erst mal auf Augenhöhe schreiben, den Menschen kennenlernen und sich selber als der Mensch präsentieren, der man ist. Devot zu sein ist doch nur ein Teil von mir, zugegeben sicher ein nicht ganz unwichtiger, aber das alleine macht meine Persönlichkeit ja nicht aus und ich möchte nicht so gerne darauf reduziert werden.

 

Allerdings kommt man ja doch dann irgendwann, meist kurz vor oder nach einem realen Kennenlernen, an den Punkt, dass man sich entscheiden muss, ob man Dom als seinen Herrn haben möchte, bzw. ob Dom einen als seine Sklavin annehmen möchte. Was ich also kurzum sagen möchte: eine Bewerbung ist in meinen Augen weder generell falsch noch richtig, nur wenn bewerben dann bitteschön eben auch ein DOM.

 

Ich mag Schreiben allgemein schon, weil ich jemand bin, der sich im geschriebenen Wort besser ausdrücken kann als im gesprochenen und weil ich beim Schreiben einfach gut reflektieren kann. Aber statt eines Bewerbungsschreibens würde ich eine Art Vorvertragsschreiben bevorzugen. In so ein Schreiben kann man noch mal für sich und den anderen deutlich machen, was man möchte, was man bereit ist zu geben, welche Rahmenbedingungen, wie Tabus und Grenzen einem wichtig sind, worin man einwilligt, was man selber für Bedürfnisse hat (damit meine ich nicht, Forderungen, welche der Herr zu erfüllen hat) …. Es wäre quasi eine Art Vorstufe zum eigentlichen Sklavenvertrag.

 

In diesem Sinne bleibt die Entscheidung ob oder ob nicht bewerben doch jedem/r Sub selbst überlassen. Was für den einen richtig erscheinen mag, ist für den Anderen blanker Unsinn. Wichtig ist es doch dass der Spaß am BDSM nicht verloren geht.

 

© Seele 2017

 

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